Im letzten Moment gerettet

Auch erfahrene Ärzte werden mit unvergesslichen Fällen konfrontiert


Bützow – Als Dr. Arion-Björn Paulus am 8. September um 3.30 Uhr in die Notfall-Rettungsstelle der Warnow-Klinik gerufen wurde, ahnte er noch nicht, dass er bei diesem Einsatz ein Leben retten würde. Die 81-jährige Patientin wird der erfahrene Chefarzt so schnell nicht vergessen – und sie ihn auch nicht.

Auch wenn der Notruf zu so früher Stunde an einem Wochenende erfolgte, wenn andere gerade einmal kurze Zeit schlafen, war Dr. Arion-Björn Paulus plötzlich hellwach, als er den Zustand der 81-Jährigen sah. „Ich kam in den Schockraum, habe gesehen, wie schlecht es ihr geht, gar nicht lange überlegt und sie auf die Intensiv-Station verlegt”, erzählt der Anästhesist. Die Patientin bekam zu diesem Zeitpunkt keine Luft und hatte den Verdacht, es läge an der ohnehin schon sehr anfälligen Lunge. Sowohl externe Beatmung als auch Medikamente schlugen nicht an, ihr Zustand verschlechterte sich zunehmend. „Das Herzecho hat dann gezeigt, dass das Herz nicht mehr richtig arbeitete. Demzufolge hatte sich Wasser in der Lunge gesammelt”, so der Chefarzt. Schnelles Handeln war gefragt, eine Entscheidung wurde getroffen: invasive Beatmung und ein künstliches Koma. Doch eine Patientenverfügung sprach gegen diese Maßnahmen. „Ich habe Frau W. dann gefragt, ob wir weitermachen sollen. Sie hat mich entrüstet angesehen und mir beinahe tadelnd zu verstehen gegeben, dass sie das wünscht”, erinnert sich Dr. Paulus noch sehr gut. Gegen 5 Uhr wurde die Patientin ins künstliche Koma gelegt und von da an verbesserte sich ihr Zustand. Diese Maßnahme kamen keine Minute zu spät – nur ein wenig länger und die 81-Jährige hätte den kommenden Tag nicht mehr erlebt.

Sie selbst erinnert sich in den Stunden nach ihrer Einlieferung nur an sehr wenig. Eines jedoch sei ihr aufgefallen: „Alle waren unglaublich ruhig und professionell. Alle haben auf den Chefarzt gehört und haben ihre Aufgaben erledigt. Ich wusste, dass ich hier in guten Händen bin”, erzählt die Rentnerin aus Schwaan, nur fünf Tage, nachdem sie dem Tod von der Schippe gesprungen ist. „Ein bisschen schwach bin ich noch, aber ansonsten geht es mir gut. Ich bin sehr froh, dass ich noch da bin und hier sind alle so unglaublich nett zu mir”, so die lebensfrohe 81-Jährige. Inzwischen weiß sie, dass ein Verschluss zweier Herzkranzgefäße, der durch einen Spezialisten im KMG Klinikum Güstrow behoben wurde, zu ihrer Not geführt hat. Die Warnow-Klinik, die sie durch die Nähe schnell erreichen konnte, und das Klinik-Team, das sofort reagierte, haben sie gerettet, da ist sich die Patientin sicher. Das Team der Warnow-Klinik freut sich, dass es ihrem Sorgenkind wieder besser geht und wird die erleichterte Patienten nicht so schnell vergessen. „Sie hat wirklich immer ein Lächeln auf den Lippen. Das sorgt natürlich auch bei uns für gute Laune”, so Dr. Arion-Björn Paulus.

Ein paar Tage zuvor war sie noch das Sorgenkind – heute bringt die 81-jährige Patientin Dr. Arion- Björn Paulus und Oberärztin Dr. Kathrin Klimpke zum Lachen. Die Warnow-Klinik freut sich, dass es der Patientin wieder besser geht
Ein paar Tage zuvor war sie noch das Sorgenkind – heute bringt die 81-jährige Patientin Dr. Arion- Björn Paulus und Oberärztin Dr. Kathrin Klimpke zum Lachen. Die Warnow-Klinik freut sich, dass es der Patientin wieder besser geht. Foto: maxpress

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